Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Fair and Green e.V. - Verband für nachhaltigen Weinbau wurden am Abend des 12.12.2018 in Berlin die Nachhaltigkeitspreise für den Weinbau vergeben. In Anwesenheit von zahlreichen namhaften Persönlichkeiten aus (Wein-)Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wurde unter anderem der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit dem Persönlichkeitspreis für seine Unterstützung der nachhaltigen Arbeitsweise in der Weinwirtschaft ausgezeichnet.
Peter Altmaier hatte 2013 als damaliger Bundesumweltminister auf einer Pressekonferenz das Nachhaltigkeitssystem vorgestellt. Mittlerweile ist Fair and Green in fünf Ländern aktiv und hat fast fünfzig Mitglieder. Peter Altmaier: „Wer auch in der Zukunft wirtschaftlich erfolgreich sein will, muss soziale, ökonomische und ökologische Aspekte seines Tuns gezielt berücksichtigen. Der Weinbau geht hier stellvertretend für die Landwirtschaft einen großen Schritt voran“.


Durch den Abend im AIGNER Gendarmenmarkt in Berlin wurde von der 70. deutschen Weinkönigin Carolin Klöckner geführt. Zu den Rednern und Laudatoren zählten unter anderem der Vorstandsvorsitzende des FAIR and GREEN e.V. Dr. Keith Ulrich, der Präsident des deutschen Weinbauverbands Klaus Schneider, der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sowie zahlreiche führende Persönlichkeiten aus Forschung und Praxis der Weinwirtschaft. Die Keynote des Abends wurde von Dr. Bernhard von Mutius gehalten und behandelte die Bedeutung von Netzwerken und Innovationsprozessen für eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft.


Mit dem Preis als nachhaltigstes Weingut wurde das Weingut Schmitt aus Bad Dürkheim ausgezeichnet. Das Weingut überzeugte eine unabhängige Expertenjury durch seine ganzheitliche Vorgehensweise. Die Jury hob die konsequente Umsetzung von unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsmaßnahmen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette hervor. So arbeitet das Weingut unter Leitung von Winzer Jochen Schmitt sehr ressourceneffizient, produziert CO2-neutral, trifft vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität und ist stark gesellschaftlich in der Region verankert und engagiert.


Die Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs gingen an Sandra Morsch vom Weincampus Neustadt für ihre Masterarbeit zum Thema „Entwicklung von Steuerungsinstrumenten zur Selbstevaluierung des Nachhaltigkeitsmanagements im Weinbau am Beispiel der Pfalz“ und an Yannick Feige von der Hochschule Geisenheim für seine Bachelorarbeit über die „Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosystemleistungen in Weinbaugebieten des Rheingaus“.
Der Wissenschaftspreis ging an eine internationale Forschergruppe aus den USA, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien und Deutschland. Die Wissenschaftler legten die erste großangelegte Studie zum Thema Philanthropie in der Weinbranche vor und richten damit Ihr Augenmerk auf einen wichtigen Bereich der gesellschaftlichen Nachhaltigkeit von Weingütern. Dazu wurden die unterschiedlichen Formen des gesellschaftlichen Engagements von Weingütern vor ihrem jeweiligen kulturspezifischen Hintergrund untersucht.


Keith Ulrich, Vorsitzender von Fair and Green: „Mit der Vergabe der Nachhaltigkeitspreise für den Weinbau wollen wir die Wissenschaft enger mit der Praxis verbinden und Studierende dazu motivieren sich stärker mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen.“