
PRESSEMITTEILUNG
Kaltern, 8. Februar 2019
Cantina Kaltern: La dolce vita mit Verantwortung
Erste Winzergenossenschaft erhält das Siegel FAIR’N GREEN
Kein Greenwashing, sondern logische Konsequenz aus dem eigenen Anspruch: Die Cantina Kaltern ist die erste Winzergenossenschaft, die mit dem Siegel FAIR’N GREEN ausgezeichnet wurde. Zugleich wurde das Label zum ersten Mal nach Italien vergeben. Die wichtigsten Ziele des in Deutschland 2013 von Vorzeigebetrieben gegründeten Siegels sind Umweltschutz und naturnaher Weinbau sowie die Diversität und der Schutz der natürlichen Ressourcen. Eingefordert werden ebenfalls faire Löhne, soziales Engagement und gesellschaftliche Verantwortung. Für den Winzerzusammenschluss am Kalterer See nichts Neues: Schon seit der Gründung vor 120 Jahren stand der Erhalt des Dorfes und der Traditionen sowie die Gemeinschaft der Weinbauern im Vordergrund. Heute zählt die Cantina Kaltern zu den führenden Kellereien Südtirols. „Wir arbeiten in vielen Bereichen bereits nachhaltig, aber Nachhaltigkeit ist ein inflationär gebrauchter Begriff. Deshalb wollen wir unsere Bemühungen mess- und nachvollziehbar machen. FAIR’N GREEN ist das System, das für uns am transparentesten und am konsequentesten arbeitet“, erklärt Tobias Zingerle, Geschäftsführer der Cantina Kaltern.
Das Konzept der Nachhaltigkeit ist in Kaltern kein vorübergehender Trend, sondern wird seit über 100 Jahren im Alltag gelebt. Die Zusammenarbeit mit FAIR’N GREEN ermöglicht der Cantina Kaltern bisher selbstverständliche Strukturen in einen messbaren und transparenten Rahmen zu bringen. In Südtirol und speziell in Kaltern wird seit 2.000 Jahren Weinbau in kleinen Strukturen betrieben – die durchschnittliche Anbaufläche der Bauern beträgt 0,7 Hektar. „Dies soll so bleiben. FAIR’N GREEN unterstützt uns in unseren Bestrebungen, die Voraussetzungen dafür zu erhalten und auszubauen“, so Zingerle. Einige der besten Lagen am Kalterer See werden schon jetzt biologisch bzw. sogar biodynamisch bewirtschaftet. Heimatbewusstsein haben die Kalterer ebenfalls schon seit jeher und schützen sowohl Natur als auch Traditionen.
Sich ein Label kaufen kann jeder, FAIR’N GREEN werden nicht
FAIR’N GREEN hat sich nicht weniger zum Ziel gesetzt, als zum Standard für Nachhaltigkeitszertifizierungen in Europa zu werden. Das von einigen der renommiertesten deutschen Winzer selbst gegründete Siegel ist auf dem besten Weg dazu, genau dies zu erreichen. Bisher wurde es an Weingüter aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz verliehen. Die Cantina Kaltern ist das erste Mitglied aus Italien sowie die erste Genossenschaft, die das FAIR’N GREEN-Markenzeichen tragen darf. Für die Zertifizierung werden die Bereiche Betriebsführung, Umwelt, Gesellschaft und Wertschöpfungskette unter die Lupe genommen. Inhaber des Siegels müssen Prozesse etablieren, um die gesamte Betriebsführung, die Arbeit im Weinberg, die Kellerwirtschaft sowie die Vermarktung stetig zu verbessern – im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung.
Keith Ulrich, der Präsident von FAIR’N GREEN konstatiert: „Wir als FAIR’N GREEN sind stolz darauf, dass wir mit der Cantina Kaltern sowohl unseren ersten italienischen Betrieb als auch unsere erste Genossenschaft zertifiziert haben. Das Thema Nachhaltigkeit ist für die große Anzahl der Genossen das verbindende Element und die Cantina Kaltern setzt damit ein klares Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit auch für die gesamte Region.“
Eines der schönsten Weindörfer der Welt – das sagen die Bewohner, von denen selber viele Winzer sind, über ihr Kaltern. Traditionen und die Umwelt zu bewahren ist für sie demnach selbstverständlich. Was sie persönlich dafür tun, erklären einige hier auf Seite 3.
Kontakt
Cantina Kaltern
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I-39052 Kaltern
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Tel: +49 30 20614415
at@wineadventures.de / jk@wineadventures.de
www.wineadventures.de
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Über Cantina Kaltern
Die Cantina Kaltern gibt es seit rund 120 Jahren. Und sie ist kein gewöhnlicher Betrieb, sie steht für 650 Familien, die sich hier am Kalterer See, rund 20 km südlich von Bozen, im Dorf Kaltern zum größten Kollektiv der Region zusammengeschlossen haben. Die Cantina Kaltern ist aktiver Bestandteil des Dorflebens. Unter den mitwirkenden Winzern befinden sich jede Menge Charakterköpfe und innovative Querdenker – oft Winzer im Nebenerwerb, die jeweils nur ein paar Zeilen oder wenige Hektar bewirtschaften; qualitätsbesessene Kellermeister, die kleinteilig arbeiten und Mut zum Experiment haben. Sie alle setzen sich in Kaltern heute gemeinsam für ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit ein. Sie sind stolz auf ihre Landschaft, ihre Handwerkstradition und ihren familiär geführten Weinbau.
Über FAIR’N GREEN
Der 2013 gegründete FAIR’N GREEN e.V. setzt sich für nachhaltigen Weinbau ein. Dazu verfügt der Verein über einen Nachhaltigkeitsstandard, die weitere Ausgestaltung von FAIR’N GREEN wird außerdem durch einen Beirat der Hochschule Geisenheim, Weincampus Neustadt und weitere Interessenvertreter unterstützt. Basis für die Zertifizierungen ist ein Katalog strenger Richtlinien. Als Mindestanforderung müssen die Betriebe zur Aufnahme 50 Prozent der Punkte erreichen, um das Siegel zu führen. Anschließend ist eine jährliche Verbesserung von 3 Prozent nötig. Unabhängige Institute stellen die Korrektheit der Zertifizierung nach wissenschaftlichen Ansprüchen sicher.
Eines der schönsten Weindörfer der Welt – das sagen die Bewohner über ihr Kaltern. Traditionen und die Umwelt zu bewahren ist für sie demnach selbstverständlich. Was sie persönlich dafür tun, erklären einige hier:
„Guter Wein beginnt mit gutem Boden: Voraussetzung hierfür ist eine hohe Biodiversität im Weingarten. Ein Weingarten im Gleichgewicht benötigt keine Herbizide.“
Paul Dissertori betreibt auf seinen Parzellen biodynamischen Weinbau. Der zweifache Vater ist hauptberuflich Weinbauer und betreibt mit seiner Frau einen „Urlaub auf dem Bauernhof-Betrieb“.
„Der Toxic Load Indicator (also der Indikator für die Schadstoffbelastung) zeigt uns deutlich die Wirkung von Pestizidwirkstoffen für und auf unsere Umwelt. Wer respektvoll mit der Natur umgeht verzichtet daher konsequent auf Herbizide – das lehre ich auch meinen Studenten.“
Lukas Rainer – der junge Wilde – ist Weinbauer mit Leib und Seele. Er unterrichtet außerdem an der landwirtschaftlichen Fachschule für Obst- und Weinbau Laimburg.
„Ein Mann ohne Schurz ist nur halb angezogen“, sagt ein Südtiroler Sprichwort. Für mich sind unsere Kultur und der Gemeinschaftssinn unseres Dorfes die Basis für unsere Weine. Mein Engagement gilt daher dem Erhalt unserer Kultur. Das ist unser Erfolg.“
Arnold Gschnell ist Hobby-Weinbauer in dritter Generation. Der Pensionist und überzeugter Kalterer legt großen Wert auf die Kommunikation unter den Weinbauern und Gästen.
„Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Aspekt beim Schutz der Umwelt. Auch Investitionen und Betriebsabläufe müssen auf längere Sicht Sinn machen.“
Die Wein- und Obstbäuerin Imma Morandell Sinn setzt auf integrierten Weinbau. Als Natur- und Landschaftsführerin Kalterns führt die zweifache Mutter regelmäßig Touren durch Kaltern für Gäste durch.
„Beim Bestimmen der Kennzahlen und der Ausarbeitung eines Wirtschaftsplans darf nicht nur der Profit im Vordergrund stehen. Vielmehr gilt es, auch an die kommenden Generationen zu denken.“
Christian Sinn ist Präsident des Verwaltungsrates der Cantina Kaltern. Als Vater eines naturliebenden Sohnes betreibt er Wein- und Obstbau und vermietet Ferienwohnungen auf dem Bauernhofbetrieb in Oberplanitzing. Er stellt derzeit auf biologischen Weinbau um.