FAIR’N GREEN bei den Nachhaltigkeitstagen in Neustadt

FAIR’N GREEN als einziges System bei den Nachhaltigkeitstagen in Neustadt

Foto: Meininger Verlag/Czaya

Bei den Nachhaltigkeitstagen des Meiningerverlags in Neustadt am 3. und 4. Juli hat sich das Nachhaltigkeitssystem für den Weinbau einem sehr interessierten Fachpublikum präsentiert. Neben einer Podiumsdiskussion und Gesprächen am Messestand wurde in einem Workshop über die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit diskutiert. Diese Aspekte müssen mit den Umweltaspekten mindestens gleichrangig behandelt werden. Schon zum Beginn der Veranstaltung steht fest: Die Verbraucher erwarten nachweisbare und ganzheitliche Nachhaltigkeit vom Weingut.

Zur Eröffnung des Kongresses wurde eine aktuelle Studie zum Konsumentenverhalten im Weinmarkt vorgestellt. Bei einer Untersuchung von über 17.000 Weinkonsumenten kommt Sie zu dem Ergebnis, dass die Gruppe der nachhaltigkeitsorientierten Verbraucher mit 21% bereits die größte Einzelgruppe innerhalb der Weinkonsumenten ausmacht, welche wiederum für 25% der Umsätze verantwortlich ist. Die Gruppe der nachhaltigkeitsorientierten Weinkonsumenten ist demnach sehr groß und gleichzeitig kaufstark. Dies ist besonders interessant, da in dieser Studie erstmalig das reale Kaufverhalten mit echten Marktdaten ausgewertet wurde. Auch der Aspekt der Regionalität ist für viele Verbraucher wichtig, ebenso spielt auch der biologische Anbau eine wichtige Rolle. Umgekehrt liegt der Anteil der so genannten „Unbekümmerten“ bei lediglich 12% der Verbraucherinnen und Verbraucher. Hier zeigt sich einmal mehr, dass es ein großes Informationsbedürfnis der Verbraucher in Sachen Nachhaltigkeit der Weinherstellung und Vermarktung gibt.

In einer Podiumsdiskussion stellten sich Ralph Deras, Geschäftsführer von Ecovin, Klaus Schneider, Präsident des Weinbauverbandes sowie Dr. Keith Ulrich, Vorstand von FAIR’N GREEN den Fragen der Moderatoren und Kongressteilnehmer. Unter den Teilnehmern herrschte Einigkeit, dass nachhaltige Praktiken der Weinherstellung immer wichtiger werden und für den Konsumenten inhaltlich erlebbar gemacht werden müssen.

Interessant war auch das Nachhaltigkeitsmanagement des Weinunternehmens Torres aus Barcelona. Genau wie bei FAIR’N GREEN befasst sich auch Torres mit dem Thema leichte Glasflasche, um die betrieblichen Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Intensiv wurde auch das Thema Piwis auf dem Kongress behandelt. Hier monieren die Betriebe zu Recht, dass sich neue Rebsorten vor allem in Deutschland schlecht vermarkten lassen. Es wurde überlegt in Zukunft verstärkt cuvée-fähige Piwis anzubauen, um die Chancen von weniger behandlungsintensiven Reben für die Betriebe und Konsumenten nutzbar zu machen. Hierzu sind jedoch weitere Schritte erforderlich, um die Vermarktungsfähigkeit von neuen Rebsorten zu steigern.

Soziale Nachhaltigkeit im Weinbau

FAIR’N GREEN hat außerdem einen Workshop über soziale Aspekte des nachhaltigen Weinbaus durchgeführt. Die Vortragsfolien zum Thema Soziale Nachhaltigkeit im Weinbau können Sie sich hier herunterladen.

Im Workshop wurde über die Rolle von gesellschaftlicher Verantwortung im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements von Weingütern diskutiert. Dazu muss man zwischen den Begriffen CSR (Corporate Social Responsibility) und sozialer Nachhaltigkeit als Teil des Nachhaltigkeitsmanagements unterscheiden:

CSR-Aktivitäten werden häufig parallel zum Kerngeschäft betrieben, während es beim Nachhaltigkeitsmanagement darum geht, Nachhaltigkeit im Kerngeschäft des Unternehmens zu verankern. Nach dem Konzept der starken Nachhaltigkeit darf dabei keine Säule (Wirtschaft/Umwelt/Gesellschaft) eine dominante Stellung einnehmen.

Soziale Nachhaltigkeit wird angesichts der globalen Märkte immer wichtiger!

Nachhaltigkeit wirkt von innen nach außen: Ohne die Mitarbeiter und die betriebliche Intelligenz ist das Weingut nicht überlebensfähig. Auch spiel die soziale Nachhaltigkeit eine große Rolle, wenn es darum geht geeignete Mitarbeiter zu finden und zu halten.

Nach außen tragen die Aktivitäten im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit außerdem zum Aufbau/Festigung der Marke bei und hilft darüber hinaus die Erwartungen hinsichtlich gesellschaftlicher Verantwortung zu erfüllen, die von immer mehr Kundinnen und Kunden an Weingüter gestellt werden. Um der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, genügt es somit nicht, sich auf einzelne Aspekte zu konzentrieren. Man muss stattdessen einen möglichst systematischen Ansatz verfolgen, um die unterschiedlichen Wechselwirkungen des eigenen Betriebs zwischen Umwelt und Gesellschaft integrativ und im Sinne eines zukunftsfähigen Weinbaus zu gestalten.